Gründe für Psychotherapie
Bei seelischen Problemen gibt es keine genauen Messwerte wie bei den meisten körperlichen Beschwerden, bei denen wir im Falle einer Abweichung einen Arzt aufsuchen. Daher lässt es sich schwer einordnen, wann man eine Psychotherapie beginnen sollte. Sollten Sie jedoch darüber nachdenken, ist das bereits ein Hinweis darauf, dass Sie vor einer Herausforderung stehen oder ein Problem haben, das Sie belastet.
Wichtige Voraussetzungen für eine Psychotherapie sind Ihr Wunsch, etwas verändern zu wollen sowie Ihre grundsätzliche Bereitschaft, sich mit Ihren Gefühlen und Ihrem Erleben auseinanderzusetzen und sich dabei unterstützen zu lassen.
Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: Psychotherapie kann in jedem Alter für Sie hilfreich sein.
Wann Sie auf jeden Fall eine Psychotherapie beginnen sollten:
- Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
- Ohne ersichtlichen Grund bekommen Sie rasendes Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
- Sie haben Ängste, die Sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit Ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
- Es plagen Sie oft Gedanken, über die Sie mit niemandem zu sprechen wagen (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden,…).
- Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
- Sie sind oft niedergeschlagen und haben keine Freude am Leben.
- Sie sind traurig und vereinsamt.
- Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall,…), die schwer zu bewältigen ist.
- Sie denken manchmal an Suizid und/oder Ihr Leidensdruck ist so groß.
- Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
- Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
- Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
- Sie sind süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
- Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u.ä.), obwohl dies Ihr Leben sehr einengt.
- Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.
- Sie haben Angst vor Entscheidungen.